Jilliane Hoffman: Morpheus
Der Thriller "Morpheus" von Jilliane Hoffman ist das Fortsetzungswerk ihres Justiz-Thrillers "Cupido", den sie 2004 veröffentlicht hat. Auch in diesem Buch erlangt der Leser Einblicke in den judikativen Apparat der USA - und leider sind es diese, welche die Geschichte zusammenhalten.
Wer "Cupido" gelesen hat, wird mit der Zukunft J.C. Townsend konfrontiert: Der Serienmörder Bantling, den die Staatsanwältin hinter Schloss und Riegel gebracht hat, scheint selbst aus dem Todestrakt nach ihr zu greifen. Außerdem geschehen grausame Polizistenmorde. Dabei finden eben diese Personen den Tod, die mit J.C. ein schreckliches Geheimnis teilen.
Abgesehen von einer kurzen Sequenz in die Gedanken von Bantling und der detailierten Beschreibung der Institutionen, die sich bei einem Verbrechen gegenseitig in die Suppe spucken, überrascht "Morpheus" nur mit dem schleppenden Aufbau von Spannung und Handlung, immer wieder unterbrochen von Selbstreflexionen des Charakters. Die Motive und Handlungen von Figuren wirken entweder unlogisch oder aufgesetzt.
Selbst ohne Kenntnis von "Cupido" wird das Konfliktgrundgerüst in den ersten Seiten gelegt, allerdings stupide und fantasielos. Warum "Morpheus" als Weltbestseller deklariert wurde, bleibt dem Rezensenten ein Rätsel.
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