Edgar Wallace: Der Fälscher
Edgar Wallace gehört zu den produktivsten Kriminalautoren seiner Zeit. Seine Geschichten wurden zahlreich verfilmt und vertont und erreichten Kult-Status.
Mit "Der Fälscher", einer düsteren, rasante Komplottentwicklung, rückt Wallace das Innenleben der Protagonistin Jane in den Vordergrund. Als einzige Tochter des finanziell in Nöten geraten John Leith findet sich diese quasi ehelich verkauft in den Armen eines Bräutigams, den sie im Laufe der erzählten Zeit kennen lernt - mit allen Vorzügen und dunklen Geheimnissen. Jane stolpert in einen Sumpf aus Lügen, Gefälligkeiten und Vertuschungen. Wem kann sie trauen, wenn Korruption um sich greift und ein kriminelles Genie den Markt mit Falschgeld flutet?
"Der Fälscher" gelangte auch als Hörbuch und Film - meist unter den Titel "Der Fälscher von London" - in die Medien. Das Buch hingegen zeigt eine rasante, blutige Entwicklung, die Wallace geschickt mit Spannung und Witz unterstützt. Leider ist der Erzählstil sehr verworren; zum Teil sind die Intentionen der Charaktere weder aus dem gesprochenen Wort noch aus dem Kontext zu erkennen. Alles scheint verschworen, geheimnisvoll, undurchsichtig. Dies frustriert den Leser und lässt nach Abschluss des Falls mehrere Fragen offen oder stellt die Herangehensweise und Aufarbeitung des Falles in Bezug auf Logik in Frage. Auch der Anlass, der zur Enttarnung des kriminellen Genies führt, ist sehr banal gewählt.
Dennoch dient "Der Fälscher" für einen kurzweiligen Krimi-Spaß, der zwar seine Schwächen hat, aber mit einer ungewöhnlichen Ausgangssituation und dem notwendigem Witz aufwartet.
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