Nicholas Evans: Im Kreis des Wolfs
Selten findet man in der Unterhaltungsliteratur eine detailreichere Beschreibung von Charakter und Instinkt bei Tieren. Evans, der Autor des "Pferdeflüsterers", vermag seinen Stil auch auf den Wolf zu übertragen. Mit tiefem Einblick in diese vermenschlichte Intelligenz beginnt er eine detailreich gezeichnete Liebesgeschichte, in der Spannung und Konflikt vorprogrammiert sind.
Während der Handlung flammen dabei immer wieder Momente des - unserer Vorstellung möglicherweise romantischen - Trapperlabens auf und einige Klischees, wie das des einfachen, ruppigen Farmers, zwängen sich Verzeihung erhaltend in das Problemkaleidoskop der beiden Hauptcharaktere.
Obwohl sich die Story nur langsam entwickelt und ein Großteil der vielen Personen ohne Hintergrund bleibt, weil sie nur auftreten um gewisse Konflikte zu vertiefen, ist das Gesamtbild der Handlung stimmig.
Schade nur, dass die titelgebenden Wölfe mit fortschreitender Handlung unter der Liebesgeschichte langsam verblassen. "Im Kreis des Wolfs" nutzt Gevatter Isegrim als bildgewaltige Kulisse für eine Reise in eine abenteuerliche Vergangenheit.
Schade auch, dass sich einige der Trapper-Weisheiten nicht zuhause anwenden lassen. Das sollte dem Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch tun.
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